Im 
              Dojo Mukitaimon wird Soto praktiziert. Soto ist eine Richtung des 
              japanischen Zen-Buddhismus. Mit ca. 14.700 Tempeln und 8 Millionen 
              Anhängern ist die Soto-Schule neben der Rinzai- und Obaku Schule 
              die größte der drei japanischen Hauptrichtungen des Zen 
              und eine der größten buddhistischen Gemeinschaften Japans 
              überhaupt. Die Soto-Schule sieht ihre beiden Gründerväter 
              in Tozan Ryokai (chin.:Tung-shan Liang-chieh) und dessen Schüler 
              Sosan Honjaku (chin.:Tsao-shan Pen-chi), aus deren Namen sich der 
              Name der Schule ableitet. 
               
              Der japanische Zen-Meister Dogen Kigen (1200-1253) übertrug 
              die Tradition der Soto-Schule von China nach Japan und begründete 
              mit dem Aufbau des Eihei-Ji 1243 den ersten Haupttempel der Soto-Schule 
              auf der Insel. Der zweite Haupttempel Soji-ji wurde 1321 von Keizan 
              Jokin (1268-1325) eröffnet. Dogen legte das geistige Fundament 
              mit den Lehren, die er in China von seinem Meister Tendo-Nyojo (Ju-ching 
              1163-1228) erhalten hatte. Keizan öffnete die Schule breiten 
              Schichten der Bevölkerung besonders auf dem Land, indem er 
              die Lehren von Dogen mit Lehren der Shingon-Schule, der Tendai-Schule 
              und Glaubenselementen aus dem Kannon-Glauben verband. Außerdem 
              verstand er es diverse lokale Gottheiten aus der Welt der Bergasketen 
              zu integrieren. Er entwickelte eine weit reichende Predigt- und 
              Missionstätigkeit.  
               
              Die Hauptlehre der Soto-Schule besteht in der Lehre von der immanenten 
              Buddha-Natur aller Wesen, sowie der Identität von Übung 
              und Erleuchtung. In Unterscheidung zu den anderen buddhistischen 
              Schulen wird in allen Schulen des Zen-Buddhismus ein größeres 
              Gewicht auf die meditative Praxis gelegt - in der Soto-Schule speziell 
              auf die Praxis des Zazen (Shikantaza: "ganz konzentriert nur 
              Sitzen").  
               
              Unter den buddhistischen Texten, die im Soto-Zen rezitiert und studiert 
              werden, ist besonders das Herz-Sutra zu nennen. Seit den 60er Jahren 
              des zwanzigsten Jahrhunderts haben eine ganze Reihe japanischer 
              Lehrer mit ihrer Missionstätigkeit die Lehren der Soto-Schule 
              in westlichen Ländern verbreitet. Die berühmtesten waren: 
              Shunryu Suzuki (1905-1971, USA), Teizan Maezumi (1931-1995, USA) 
              und Taisen Deshimaru (1914-1982, Frankreich). Kobun Chino Roshi 
              war mit Shunryu Suzuki nach Amerika gkommen. Kobun Chino Roshi begann 
              seinen spirituellen Weg 1951 in Japan. An der Komazawa University 
              in Kyoto erlangte er 1965 einen akademischen Grad in Literatur und 
              buddhistischer Philosophie. 1967 siedelte er in die USA über 
              und wurde Assistent des berühmten Zenmeisters Shunryu Suzuki 
              Roshi in San Francisco. Mit diesem gründete er das bekannte 
              Tassajara Monastery in Carmel Valley sowie zahlreiche weitere Zen-Zentren 
              in den USA. Befreundet mit Tschögyam Trungpa Rinpoche hatte 
              er auch massgeblichen Anteil an der Entwicklung der tibetisch-buddhistischen 
              Shambhala-Gemeinschaft und war Mitgründer des Naropa Instituts 
              in Boulder Colorado, an dem er bis zuletzt lehrte. Kobun Chino Roshi 
              war darüberhinaus ein hervorragender Dichter, Maler und Kalligraph 
              in der Tradition der japanischen Zen-Künste und hatte an der 
              renommierten Stanford University einen Lehrauftrag für die 
              Geschichte des Buddhismus.  
               
              Mit Eso Hozen Roshi, seinem ersten Schüler und Dharma-Nachfolger 
              in Europa gründete er mehrere Zen-Retreathäuser in der 
              Schweiz und in Österreich, die bekanntesten Puregg und Felsentor. 
              Eso Hozen führt an diesen Orten zahlreiche Sesshins durch.  |